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Das Objekt des Monats

Detailansicht

Ein einfacher Gehstock – oder etwa doch nicht?

Zu sehen ist ein gehstockähnliches Objekt aus Holz mit Messskala.

Messkluppe; Inventarnr. 17/411; 9,5 x 2,3 x 90. Spende: Stojko Kitanoski (Bad Windsheim), Übergabe durch Erich Oesterer; Juli 2017.

Auf den ersten Blick sieht dieser Stab wie ein gewöhnlicher  Spazierstock aus, doch er hat eine spezielle Funktion. Es handelt sich dabei um eine vermutlich mehr als 100 Jahre alte Messkluppe. Solche Werkzeuge werden in der Forstwirtschaft oder in der Zimmerei eingesetzt, um den Durchmesser von Rundholz zu ermitteln.

In Bayern verwendete man im Laufe der Zeit unterschiedliche Längenmaße. Auf der Kluppe sind deshalb drei verschiedene Skalen angebracht: Bis 1806 war der bayerische Zoll gebräuchlich, zwölf Zoll ergaben einen Fuß. Ab 1806 wurde der Fuß nicht mehr in zwölf, sondern in Anlehnung an den in Frankreich eingeführten Meter in zehn Zolleinheiten unterteilt. Der Meter selbst ist in Bayern erst seit 1872 das offizielle Längenmaß.

Die Messkluppe stammt aus dem Nachlass der ehemaligen Windsheimer Werkstatt Hans Olsch, die bis zur Geschäftsaufgabe in den 1980er Jahren vorwiegend Landmaschinen fertigte und reparierte. Wie die Kluppe in den Bestand der Werkstatt geriet und ob sie verwendet wurde, ist nicht bekannt.

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