Zum Hauptinhalt springen

Pressemitteilung

Wässern, Brauen, Bauen – und mehr! Tag des immateriellen Kulturerbes am 14. Mai 2023

​​​​​​​Was haben die bayerische Brautradition, die überlieferte Bewässerung von Wiesen in Franken und die Erhaltung der historischen Baukultur im Altmühlgebiet gemeinsam? Sie stehen allesamt im Bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes und sind mit einigen weiteren Kulturformen dauerhaft im Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken in Bad Windsheim zu erleben. Dort findet am 14. Mai 2023 zum ersten Mal ein zentraler bayerischer Festtag statt!

Collage zum Tag des immateriellen Kulturerbes: Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim/Lisa Baluschek  unter Verwendung folgender Fotos:  Agnes-Bernauer-Festspiele (o.l.): Jürgen Sperl  Karpfenteichwirtschaft (o.m.): Tourismuszentrum Oberpfälzer Wald  Büttnerei/Fassbinderei (o.r.): Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim  Evangelischer Hochzeitszug (u.l.): Tourismuszentrum Oberpfälzer Wald  Limmersdorfer Lindenkirchweih (u.r.): Verein zur Erhaltung und Förderung der Limmersdorfer Kirchweihtradition

Collage zum Tag des immateriellen Kulturerbes: Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim/Lisa Baluschek unter Verwendung folgender Fotos: Agnes-Bernauer-Festspiele (o.l.): Jürgen Sperl Karpfenteichwirtschaft (o.m.): Tourismuszentrum Oberpfälzer Wald Büttnerei/Fassbinderei (o.r.): Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim Evangelischer Hochzeitszug (u.l.): Tourismuszentrum Oberpfälzer Wald Limmersdorfer Lindenkirchweih (u.r.): Verein zur Erhaltung und Förderung der Limmersdorfer Kirchweihtradition

Vor 20 Jahren wurde in Paris das UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes verabschiedet und vor zehn Jahren trat die Bundesrepublik Deutschland dem Abkommen bei. Seitdem besteht auch das Bayerische Landesverzeichnis, das veranschaulicht, welch große Vielfalt an kulturellen Ausdrucksformen in Bayern gepflegt wird. Grund genug zu feiern – sowohl die verschiedenen Traditionen als auch die Menschen, die diese mit viel Begeisterung und Engagement lebendig erhalten! Das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat lädt daher zusammen mit dem Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim herzlich ein zum „Tag des immateriellen Kulturerbes“ am Sonntag, den 14. Mai 2023.

Immaterielles Kulturerbe kann man als lebendige Traditionen beschreiben, die über Generationen hinweg überliefert werden: Bräuche, Feste, Musik, Theater und Tanz, überliefertes Naturwissen und traditionelle Handwerkstechniken verbinden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – und sie verbinden Menschen. Über 40 Gruppen und Vereine aus ganz Bayern präsentieren am Festtag „ihr“ immaterielles Kulturerbe, u.a. mit dabei Rothenburger Meistertrunk, Kinderzeche Dinkelsbühl, Passionsspiele Oberammergau,Landshuter Hochzeit 1475, Agnes-Bernauer-Festspiele sowie Limmersdorfer Lindenkirchweih, Kuhländler Tänze, Osingverlosung, Feldgeschworenenwesen und Weihnachtsschützen. Aufführungen und Präsentation von Theaterstücken bzw. Festspielen, Handwerksvorführungen (Fassbinden, Flechten, Schablonenmalerei uvm.), pädagogische Mitmachprogramme und zahlreiche Infostände bestimmen auf dem gesamten Museumsgelände das Programm und zeigen, wie lebendig und bunt sich das immaterielle Kulturerbe in Bayern darstellt. Zum Auftakt wird auch der Bayerische Staatsminister der Finanzen und für Heimat, Albert Füracker, MdL, persönlich anwesend sein. Freuen Sie sich also auf einen erlebnisreichen Tag, an dem zahlreiche Kulturformen in Bayern mit allen Sinnen erfahrbar werden!

Eintritt: 7 €, ermäßigt 6 €, Familienkarte 17 €, Teilfamilienkarte 10 €
Dauer: 10:00-17:00 Uhr
(allg. Öffnungszeiten: 9:00-18:00 Uhr; außer Baugruppe Stadt: 10:00-18:00 Uhr)
Nähere Informationen online unter: www.ike.bayern.de und www.freilandmuseum.de 

Übrigens: Bundesweit sind mittlerweile 144 Kulturformen verzeichnet. In Bayern sind aktuell 69 Einträge gelistet, wobei viele der dort eingetragenen kulturellen Ausdrucksformen nach Prüfung durch ein Fachkomitee auf Bundesebene auch auf der Bundesliste erscheinen. Die „Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ der UNESCO enthält derzeit 678 Einträge aus 140 Ländern, darunter sieben Einträge aus Deutschland, z.B. die Bauhütten, die Genossenschaftsidee und -praxis, den modernen Tanz, die Flößerei und den Blaudruck. Dabei geht es nicht um nostalgischen Traditionalismus und ein starres Festhalten am Althergebrachten, sondern um einen reflektierten, aber lebendigen Umgang mit einem Erbe, das auf der Grundlage eines historischen Kerns durchaus weiterentwickelt werden kann. Mit dem Freilandmuseum verbindet man vorrangig materielles Kulturerbe – die zahlreichen historischen Bauernhäuser, die Möbel in den Stuben und Kammern, die Ackergeräte in den Scheunen, die alten Traktoren und vieles mehr. Doch auch das immaterielle Kulturerbe spielt keine unbedeutende Rolle im Museum, vor allem traditionelle Handwerkstechniken und überliefertes Naturwissen sind hier vielfältig vertreten – wie die Karpfenteichwirtschaft, die Schafhaltung, das Büttner- oder das Flechthandwerk, das Handweben, die Dörrobstherstellung, das Bierbrauen, die Wiesenbewässerung und die Erhaltung der traditionellen, mit Kalkplatten gedeckten „Jurahäuser“ im Altmühlgebiet. Zusätzlich zu den im Bayerischen Landesverzeichnis und im Bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes eingetragenen Kulturformen wird im Freilandmuseum noch weitere, nicht gelistete historische Handwerkskunst vermittelt, so beispielsweise die traditionelle Produktion von Ziegeln und von Kalkmörtel.