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KERES-Projekt

Auswirkungen des Klimawandels auf die historische Bausubstanz

Im Fränkischen Freilandmuseum lässt sich eine Tendenz zu größeren Bauunterhaltsmaßnahmen beobachten. Ist hierfür vielleicht der vielzitierte Klimawandel mitverantwortlich? Immerhin lassen sich in der letzten Zeit gehäuft Schäden aufgrund von Holzbefall durch Nagekäfer und Pilzen sowie Schäden an Dächern durch Starkregenereignisse mit orkanartigen Winden nicht mehr leugnen. Selbst das Versagen von Gebäudegründungen nach längeren Trockenperioden und dadurch verursachten Rissen sind unübersehbar.

Ob es sich dabei lediglich um eine gefühlte Zunahme an Schäden, verschleppte Sanierungen oder der allmähliche Klimawandel Mitverantwortung trägt, soll in den nächsten Jahren über ein EU-weites Forschungsprojekt geklärt werden. Es firmiert unter dem Akronym KERES (Kulturerbe vor Extremklimaereignissen schützen und Resilienz erhöhen). Neben dem Freilandmuseum beteiligen sich daran Projektakteure aus ganz Deutschland, darunter so prominente Denkmalstätte wie der Kölner Dom, die Hamburger Speicherstadt oder die Historischen Gärten – Schloss Sanssouci. Es handelt sich um eine Initiative, die sich aus dem „Green Deal“ Programm der Europäischen Union bis 2050 als klimaneutraler Kontinent zu gelten entwickelt hat, um Kulturgüter zukünftig vor Extremklimaereignissen gezielter und dauerhafter schützen zu können.

Projektträger für Deutschland ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Planung und Projektkoordination liegen bei der Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V., dem Climate Service Center Germany (GERICS) in Hamburg und der Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten.

In diesem Zuge führen zwei Masterstudierende Fallstudien im Museum durch. Franziska Prell von der Universität Bamberg wird am Bauernhaus aus Kleinrinderfeld Klimadaten erfassen. Martin Göpfert dokumentiert die Holzfeuchtigkeiten im Amtshaus aus Obernbreit. Beide Studien sind über einen ganzen Jahreszyklus angelegt und liefern ihren Beitrag zu einem Klimaprognosemodell speziell für die klimatischen Gegebenheiten des Freilandmuseums, um auf zukünftige Extremwettereignissen besser vorbereitet zu sein.

Ihr Kontakt

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Dieter Gottschalk Dipl. Geol.

Stellvertr. Teamleiter Wissenschaft & Sammlung, Restaurator

Restaurierung Historisches Bauwesen & Materialforschung