Arbeiten am Herzstück der Badstube
Im Hintergrund links in der Darstellung von Hans Wertinger auf einem Tafelbild von 1516 im Germanischen Nationalmuseum, ist ein ähnlicher Schwitzofen zu sehen, wie der von uns mittlerweile nachgebaute Ofen.
31.7.18 Schwitzofen. Der eigentliche Brennraum des Schwitzofens ist mit offenen Backsteinrippen überwölbt. Auf ihnen liegen später jene Badesteine, die durch das Feuer unter ihnen stark erhitzt werden. Mit kaltem Wasser übergossen bilden sie viel heißen Dampf zum Schwitzen oder sie werden genommen, um das Wasser in den Wannen zu erwärmen.
13.8.18 Schwitzofen. Über die beiden rundbogigen Öffnungen wird später von der Badstube aus Wasser auf die erhitzten Badsteine gegossen, welche über dem Rippengewölbe des Brennraumes aufgeschichtet liegen. Während der Anheizphase des Ofens sind die Öffnungen mit Klappen geschlossen, damit kein Rauch in die Badstube gelangen kann. Der Rauch zieht über eine kleine Öffnung in der Wand zurück in die Schürkammer.
Das Zentrum eines spätmittelalterlichen Badhauses war mit Sicherheit die Schürkammer, was im Falle des Wendelsteiner Badhauses nicht anders war. So befindet sich die Schürkammer unmittelbar neben der Badstube im Erdgeschoss. Von dort aus war das eigentliche Herzstück des frühen Badewesens zu bedienen, der große Schwitzofen, welcher mittlerweile von unseren Museumsmaurern in den vergangenen Wochen vollständig rekonstruiert werden konnte.