Der Pullover - vom Sportdress zum Alltagspulli... oder Lieblingspulli!
Unser handgestricktes Erinnerungsstück bekleidete zwei Generationen: Ende der 1980er Jahre trug es der einstige Besitzer in Kindergarten und Schule, 2014 trug es sein Sohn zur Einschulung. Die für diesen Anlass aufgenähte grüne Tasche aus Baumwolle kaschiert als farblich angepasstes Accessoire ein früher gestopftes Loch.
„Pullover“ ist ein aus dehnbarer Maschenware gefertigtes Oberteil, welches über den Kopf gezogen wird. Heute ist er ein selbstverständliches Kleidungsstück, tauglich für nahezu jeden Anlass. Das Wort kommt aus dem englischen „pull over“, das bedeutet „Überzieher“ und wurde im frühen 20. Jahrhundert in den deutschen Sprachschatz aufgenommen.
In den 1910er Jahren entwickelte er sich vom Spezialkleidungsstück für den Sport zur modischen Alltagskleidung von Frauen, Männern und Kindern. Reformbewegungen, zunehmende Mobilität und Freizeitaktivitäten führten zu einem neuen Körperbild und Körperverständnis, aus dem sich veränderte Ansprüche an Materialität und Funktionalität von Kleidung entwickelten.
Flexible Bekleidung erfüllte die Ideale dieser Zeit: Dehnbarkeit und Rückspringvermögen erlaubten körperliche Bewegung. Sie passte sich an den Körper an und zwang ihm keine bestimmte Haltung auf, wie es zuvor durch unelastische, gewebte Stoffe geschah. Strickware wurde vorher allein als wärmende Unterkleidung, als Mützen, Schals, Schultertücher, Handschuhe, Strümpfe oder Stulpen getragen.
Vielleicht haben Sie einen Lieblingspullover? Wenn Sie Lust haben, schicken Sie uns ein Bild und erzählen uns davon!