Ein Blitz mit Säge! Spektakulärer Oldtimer-Neuzugang im Fränkischen Freilandmuseum
Der Opel Blitz lief vermutlich in den späteren 1930er Jahren vom Band. Die Blitz-Laster kamen für Sach- und Personentransporte, als Feuerwehr- und Krankenwagen und beim Militär zum Einsatz. Und in unserem Spezialfall gar als mobile Säge!
Christian Birkmeyer aus Sennfeld im Landkreis Schweinfurt verdiente seinen Unterhalt mit dem Zuschnitt von Bau- und Brennholz. Zunächst besaß er eine mobile Bandsäge, die seine Kundschaft mit dem Schlepper zum Einsatzort ziehen musste. Um flexibler zu werden, kaufte er 1941 einen gebrauchten Opel Blitz und installierte auf der Ladefläche eine Bandsäge.
In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre geriet das Fahrzeug in Brand, ein neues musste her. Christian Birkmeyers Sohn Kurt (*1914 - † 1997) suchte wieder einen Blitz, die passende Technik für den Umbau war ja vorhanden. Fündig wurde er in Würzburg: Hier war ein Berliner Pärchen auf dem Weg nach Paris mit einem Motorschaden liegengeblieben. Birkmeyer holte das zu dieser Zeit bunt bemalte Fahrzeug ab, verpasste ihm einen dunklen Anstrich, baute einen Güldner-Motor ein und die Säge wieder auf.
So fuhr Kurt Birkmeyer mit dem Blitz tagein, tagaus durch Sennfeld und die umliegenden Dörfer. Mit seinem geselligen Wesen und dem schon damals altertümlich anmutenden Fahrzeug gehörte er zum Ortsbild. Um 1980 sank die Nachfrage spürbar – viele Haushalte hatten auf Zentralheizungen umgestellt, die mit Öl oder Gas befeuert wurden.
Der Opel Blitz war ein so erfolgreiches Modell, dass seit 1964 ein liegender Blitz das Logo der Firma Opel ziert. Das Freilandmuseum freut sich besonders, ein Gerät mit einer derart kreativen Nutzungsgeschichte seinen Besuchern präsentieren zu können.