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Heiß begehrt – ein Ofen aus Flugplatzschrott

Fotoaufnahme des Schrottofens aus Ergersheim. Der metallene Ofen wurde aus Schrottteilen zusammengebaut. Er steht auf vier Beinen und hat zwei nebeneinanderliegende Klappen, die im Moment geschlossen sind. Hinten rechts ist ein kurzes Ofenrohr angebracht.

Schrottofen

Ein eigener Herd spendete Flüchtlingen nach dem Zweiten Weltkrieg Wärme und gab die Möglichkeit zu kochen. Dies verschaffte ihnen eine gewisse Unabhängigkeit von den Eigentümern ihrer Notunterkünfte. Kein Wunder also, dass Öfen gefragte Güter waren.

Der gelernte Klempner Hans Salmann, aus dessen Werkstatt dieser Ofen stammt, war selbst als Flüchtling nach Ergersheim (Lkr. Neustadt an der Aisch/ Bad Windsheim)  gekommen. Er baute aus Schrott vom nahe gelegenen Illesheimer Flugplatz provisorische, aber funktionale Öfen. Die Modelle fielen wegen der wiederverwendeten Materialien sehr unterschiedlich aus.

Der hier gezeigte Ofen wurde in Ergersheim von einer schlesischen Flüchtlingsfamilie aus Breslau genutzt. Ihre Vermieter hatten ihn gegen Brotlaibe und andere Naturalien bei Hans Salmann erworben.

Der Ofen zeugt nicht nur vom Notstand in der Nachkriegszeit, sondern auch von dem daraus erwachsenen Erfindungsreichtum. Mit dem Behelfsheim aus Ottenhofen finden Sie auf dem Museums-gelände auch ein bauliches Relikt, das Einblick in den Alltag von Menschen gewährt, die durch den Krieg heimat- und obdachlos geworden waren.

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