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Wellblechgarage aus Lonnerstadt

20. Jahrhundert

Die Wellblechgarage aus Lonnerstadt wurde in den 1950er Jahren aufgestellt. Sie stammt aus dem Weißtalwerk in Niederdielfen bei Siegen. Garagen entwickelten sich nach dem Zweiten Weltkrieg rasch zu einem Massenphänomen.


Eckdaten

Hausnummer:202
Ursprung:Markt Lonnerstadt, Landkreis Erlangen-Höchstadt
Bauepoche:1950er Jahre, hergestellt vom Weißtalwerk, Wilnsdorf-Niederdielfen (Nordrhein-Westfalen)
Ausstellung:um 1960, darin Opel Kadett von 1976
Konstruktionsmethode:Stahlrahmenkonstruktion mit Wellblechverkleidung, Pultdach mit Wellblechverkleidung
Abbau:2011
Aufbau:2011
Baugruppe: 20. Jahrhundert
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Besonderheiten

Ein Kadett namens ""Wastl""

Die ausgestellte Fertig-Blechgarage wurde in den 1950er Jahren vom Weißtalwerk in Niederdielfen (Lkr. Siegen-Wittgenstein/ Nordrhein-Westfalen) produziert und in Lonnerstadt aufgestellt. Im Museum ergänzt sie das Anwesen des Stahlhauses aus Nerreth (Nr.201) und beherbergt einen limonengrünen Opel Kadett, Baujahr 1976. Edeltraut Richter, die ehemalige Bewohnerin des Stahlhauses, fuhr ihn als Zweitwagen der Familie und taufte ihn liebevoll »Wastl«. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2006 blieb er im Einsatz, dann ging er ein letztes Mal auf große Fahrt – mit Endstation im Freilandmuseum.


Beschreibung

Ein neuartiges Nebengebäude

Ob massiv gemauert oder fertig aus der Fabrik, ob als Einzelgebäude oder in einen Neubau integriert: Garagen sind zumeist eher unauffällige Erscheinungen. Und doch verkörpern sie wie kein anderer Gebäudetyp den Wandel, den der ländliche Raum und die Lebensentwürfe seiner Bewohner nach dem Zweiten Weltkrieg erfahren haben. Ab den 1960er Jahren schießen Garagen regelrecht aus dem Boden – in den Neubaugebieten gleichermaßen wie im Altort, manchmal sogar noch vor der Anschaffung eines Autos. Hintergrund ist die allgemeine Durchsetzung des individuellen Motorverkehrs, den sich immer mehr Haushalte leisten konnten. Autos waren einerseits Prestigeobjekte, andererseits gerade in abgelegenen Regionen unverzichtbar für Berufspendler, die zwar weiterhin auf dem Land wohnten, dort aber nicht (mehr) arbeiteten. Garagen setzen dabei das Prinzip des schützenden Nebengebäudes fort – nur eben nicht mehr für Ernte und Vieh.


Bilder


Zugänglichkeit

Insgesamt:Note: 3

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