Zum Hauptinhalt springen

Hofhaus aus Stöckach

Mittelalter

Vervollständigt wird unser mittelalterlicher Bauernhof durch ein Hofhäuslein aus Stöckach bei Fürth, erbaut 1474, das in seinem offenen Teil als Wagenremise und Unterstand diente und im geschlossenen eine Wohnung enthielt.


Eckdaten

Hausnummer:97
Ursprung:Stöckach, Gemeinde Roßtal, Landkreis Fürth
Bauepoche:1474 (Jahrringdarierung); Umgebaut u. a. 1712 (Jahrringdatierung), 1878
Ausstellung:Bauzeit
Konstruktionsmethode:Eingeschossiger Fachwerkbau, Walmdach (Vollwalm auf der Westseite, Halbwalm auf der Ostseite) mit Strohdeckung
Abbau:2008
Aufbau:2010-2014
Baugruppe: Mittelalter
Steckbrief herunterladen (PDF)

Besonderheiten

Unklare Nutzung

Ob dieser Raum von Anfang an als Wohnung diente, ist unklar. Der bauliche Befund legt eher das Gegenteil nahe, denn die für eine Stube typischen Bohlenwände und die hölzerne Spunddecke fehlen. Ein schwarzer Anstrich deutet eher auf eine Kammer oder einen Stall hin. Andererseits zeugen ausgegrabene Schüsselkachelfragmente und auch der Abdruck einer Feuerstelle von einer frühzeitigen, spätestens ab dem 16. Jahrhundert erfolgten Wohnnutzung. Die erste archivalische Erwähnung von 1532 im Ansbacher Salbuch liefert dazu keine Antwort, dort heißt es lediglich: Cuntz Pranndtt […] Hat uff d[er] hoffraytt Ein haws, Ein stadell daruntter ein Sawstall, Ein Hoffhewßlein, Ein packhawßlein, Ein schopffprunnen Ein gertlein beim haws. Der Begriff »Hofhäuslein« kann aber so wohl für Nebengebäude mit als auch ohne Wohnung stehen.

 

Nutzung als Alterssitz

Erst ab 1732 lässt sich die Nutzung als Alterswohnung archivalisch nachweisen. In einem Kauf- bzw. Tauschbrief heißt es: Mutter Kunigunda als der hinterlassenen Wittib solle Lebenslang in dem Hofhäuslein Ihre Wohnung haben, und beed Käuffer Ihr ein Meeß Holz geben, auch hat sie 2 Morgen Felder auf dem Hof. Diese Verwendung als Austrag passt auch gut zu einem durchgreifenden Umbau im Jahr 1712, nachgewiesen durch Jahrringdatierung.


Beschreibung

Mittelalterlicher Kern

Eine angeblattete Strebe am Hofhaus in Stöckach erregte den Verdacht, dass hinter der unscheinbaren Fassade ein sehr alter Kern stecken könnte. Eine Jahrringdatierung der Hölzer brachte schließlich die Gewissheit: Gefällt wurde das untersuchte Bauholz im Winter 1473/74. Damit ist das Hofhaus aus Stöckach eines der ältesten erhaltenen Beispiele für diesen einst in Mittelfranken weit verbreiteten Bautyp.

 

Rekonstruktion

Anhand der erhaltenen Bauhölzer lässt sich der mittelalterliche Zustand weitestgehend sicher rekonstruieren. Es handelt sich um einen schmalen, eingeschossigen Bau mit einem schlichten Dachaufbau, der nur aus Sparren besteht. Die Außenwände sind – wie in Mittelfranken üblich – in Fachwerk ohne Schwellen ausgeführt. Die Decke besteht aus Spalthölzern, die den Lehmestrichboden im Dachgeschoss tragen. Der Grundriss gliedert sich in drei Bereiche (Zonen); die beiden östlichen, schmäleren Zonen waren vermutlich zum Hof hin offen und dienten als Remisen für Wagen, die breitere westliche Zone war dagegen geschlossen.

 

Im Museum

Für den Wiederaufbau im Museum war die Bauzeit um 1474 relevant, schließlich soll das Hofhaus den mittelalterlichen Bauernhof vervollständigen. Spätere Einbauten wie etwa der Backofen in der Küche von 1878 wurden daher zwar sorgfältig dokumentiert und abgebaut, aber nicht wieder aufgebaut. Fehlende Teile des Gerüsts wurden nach Befund ergänzt und nicht mehr verwendbare Hölzer durch exakte Nachbildungen ersetzt – immer unter Anwendung historischer Handwerkstechniken. Das Dach weist wieder einen Voll- bzw. Halbwalm auf und erhielt – wie zur Erbauungszeit – ein Strohdach.


Bilder


Bilder vom Ursprung


Events

Handwerkervorführung: Pfeil- und Bogenbauer

Schauen Sie zu, wie historische Bögen mit der Hand gefertigt wurden.

  • Fr, 17 Mai 2024 | 10:00 - 17:00 Uhr
  • Vorführung
  • Mittelalter
  • Hofhaus aus Stöckach

Handwerkervorführung: Pfeil- und Bogenbauer

Schauen Sie zu, wie historische Bögen mit der Hand gefertigt wurden.

  • Sa, 18 Mai 2024 | 10:00 - 17:00 Uhr
  • Vorführung
  • Mittelalter
  • Hofhaus aus Stöckach

Handwerkervorführung: Pfeil- und Bogenbauer

Schauen Sie zu, wie historische Bögen mit der Hand gefertigt wurden.

  • Do, 20 Jun 2024 | 10:00 - 17:00 Uhr
  • Vorführung
  • Mittelalter
  • Hofhaus aus Stöckach

Handwerkervorführung: Pfeil- und Bogenbauer

Schauen Sie zu, wie historische Bögen mit der Hand gefertigt wurden.

  • Fr, 21 Jun 2024 | 10:00 - 17:00 Uhr
  • Vorführung
  • Mittelalter
  • Hofhaus aus Stöckach

Handwerkervorführung: Pfeil- und Bogenbauer

Schauen Sie zu, wie historische Bögen mit der Hand gefertigt wurden.

  • Sa, 20 Jul 2024 | 10:00 - 17:00 Uhr
  • Vorführung
  • Mittelalter
  • Hofhaus aus Stöckach

Handwerkervorführung: Pfeil- und Bogenbauer

Schauen Sie zu, wie historische Bögen mit der Hand gefertigt wurden.

  • So, 21 Jul 2024 | 10:00 - 17:00 Uhr
  • Vorführung
  • Mittelalter
  • Hofhaus aus Stöckach

Handwerkervorführung: Pfeil- und Bogenbauer

Schauen Sie zu, wie historische Bögen mit der Hand gefertigt wurden.

  • Fr, 9 Aug 2024 | 10:00 - 17:00 Uhr
  • Vorführung
  • Mittelalter
  • Hofhaus aus Stöckach

Handwerkervorführung: Pfeil- und Bogenbauer

Schauen Sie zu, wie historische Bögen mit der Hand gefertigt wurden.

  • Sa, 10 Aug 2024 | 10:00 - 17:00 Uhr
  • Vorführung
  • Mittelalter
  • Hofhaus aus Stöckach

Handwerkervorführung: Pfeil- und Bogenbauer

Schauen Sie zu, wie historische Bögen mit der Hand gefertigt wurden.

  • Sa, 21 Sep 2024 | 10:00 - 17:00 Uhr
  • Vorführung
  • Mittelalter
  • Hofhaus aus Stöckach

Handwerkervorführung: Pfeil- und Bogenbauer

Schauen Sie zu, wie historische Bögen mit der Hand gefertigt wurden.

  • So, 22 Sep 2024 | 10:00 - 17:00 Uhr
  • Vorführung
  • Mittelalter
  • Hofhaus aus Stöckach

Summary (English)

Our medieval farmyard is completed by a small yard house from Stöckach near Fürth, erected in 1474, that served as cart shed and refuge in its open part and included living rooms in its closed part. Strawroof, infill with wtlle and daub and large parts of the framework were reconstructed strictly due to the findings.


Zugänglichkeit

Insgesamt:Note: 1
Ergeschoss ist Barrierefrei:ja
  • Eingangsbreite: 128 cm
  • Eingangsschwelle: 10 cm (Schwellenüberbrückung vorhanden)
  • Erdgeschoss zugänglich
  • Boden Innenraum: Stampflehmboden
  • Zugang über: Natursteinpflaster

Zurück