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Kasten aus Oberzettlitz

Regnitzfranken - Frankenalb

Der zum Bauernhaus gehörige Kasten wurde wohl bereits im 18. Jahrhundert erbaut, 1867 aber entscheidend verändert. Auch er ist gestelzt und in den Hang hin eingebaut. Im Erdgeschoss war ein Schafstall, später ein Pferdestall untergebracht; oben wurde Futter gelagert. Außerdem befindet sich daneben ein gewölbter Ochsenstall. Der überdachte Gang vom Wohnhaus zum Kasten und der Backofen wurden nach Fotos rekonstruiert.


Eckdaten

Hausnummer:74
Ursprung:Oberzettlitz, Stadt Kulmbach, Landkreis Kulmbach
Bauepoche:1754 (Jahrringdatierung), umgebaut 1867 (Inschrift)
Ausstellung:wie vorgefunden
Konstruktionsmethode:Ein- bzw. zweigeschossiger Bau, westliche Gebäudehälfte in ausgeblockter Ständerbauweise über massivem Stalluntergeschoss, östliche Gebäudehälfte massiv mit Fachwerkgiebel, Satteldach und „Krempern“ gedeckt (ortsübliche handgestrichene Pfannenziegel)
Abbau:1984
Aufbau:1985-1987
Baugruppe: Regnitzfranken - Frankenalb
Steckbrief herunterladen (PDF)

Besonderheiten

»Kasten«

Eigenartig, aber typisch für das Kulmbacher Gebiet, ist die Bezeichnung »Kasten« für diesen Nebenbau, den man auch im östlichen Nürnberger Land wiederfindet. Unter einem Kasten versteht man im Allgemeinen einen Getreidespeicher zum Lagern der (ausgedroschenen) Körnerfrucht. Davon ist beim Oberzettlitzer Kasten nichts bekannt – das ausgedroschene Getreide wurde, wie in der Region üblich, auf dem Dachboden des Wohnhauses aufgeschüttet. Doch mag im Wort Kasten eine Erinnerung an ältere Zustände zu suchen sein, an Zeiten, in denen auch hier ein eigener »Getreidekasten« üblich war.


Beschreibung

Ein gestelztes Nebengebäude

Wie am originalen Standort hat der Kasten aus Oberzettlitz im Museum seinen angestammten Platz neben dem dazugehörigen Bauernhaus gefunden. Das Nebengebäude ähnelt in seiner gestelzten, in den Hang gebauten Bauweise sehr dem Wohnhaus. Im nur zur Hälfte vorhandenen Untergeschoss – durch die Hanglage bedingt – befindet sich der Schafstall, auf den schon in der Besitzüberschreibung von 1858 verwiesen wird: Kasten mit Schafstall. Dieser wurde im 20. Jahrhundert in einen Pferdestall umgebaut. Die dafür notwendige höhere Decke war bereits beim Abbau 1984 weitgehend zerstört.

 

Ausgeblockter Ständerbau

Der Raum oberhalb des Schafstalles diente als Futterkammer. Die nördliche und westliche Außenwand besteht aus aufgeschichteten Balken, die im Unterschied zum Blockbau an den Ecken nicht direkt miteinander verbunden sind, sondern in die Nuten eines Eckständers greifen. Mit den kleinen Fenstern erinnert dieser Raum an eine kleine Stube. Da fast alle Hölzer bei diesem Bau in Zweitverwendung eingebaut sind, ist eine ursprünglich andere Funktion des Raumes nicht ganz auszuschließen.

 

Gewölbter Stall

Von der Futterkammer aus gelangt man direkt in den sicher erst 1867 in dieser Form eingebauten Ochsenstall mit den Gewölben. Sie wurden in einer ganz eigenartigen Konstruktion errichtet: In ein Gipsbett sind Kalktuffsteine eingelagert, das Ganze wurde offenbar über eine Schalung gegossen. Vom Äußeren her entspricht das Ergebnis einem Böhmischen Gewölbe.


Bilder


Summary (English)

The side building that belonged to the farmer's house was seemingly already erected in the 18th century but underwent heavy changes in 1867. It is stilted as well and built into the slope. On the groundlevel a sheep- and later on a horsestable were based; on the upper floor feed was stored. Additionally, a vaulted oxen-stable is situated next to it. The roofed hallway from the house to the side building and the baking oven were reconstructed after photographs.


Zugänglichkeit

Insgesamt:Note: 3

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