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Stadel aus Buttendorf

Regnitzfranken - Frankenalb

Der Stadel aus Buttendorf bei Roßtal (bei Fürth) wurde als verbretterter Fachwerkbau 1725 errichtet; die Verlängerung von 1760 erhielt sichtbares Fachwerk. Er entspricht in Größe und Gestalt dem ursprünglich zum Seubersdorfer Hof gehörigen Scheunenbau.


Eckdaten

Hausnummer:60a
Bauepoche:1725 (Jahrringdatierung), Verlängerung 1760 (Jahrringdatierung)
Ausstellung:ca. 1900
Konstruktionsmethode:Verbretterter Ständerbau, Verlängerung von 1760 in Fachwerk mit verbrettertem Giebel, Satteldach mit Biberschwanz-Doppeldeckung
Abbau:1981
Aufbau:1981
Baugruppe: Regnitzfranken - Frankenalb
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Besonderheiten

Das Dach als Lagerraum

Aus diesem zunächst nur technisch erscheinenden Unterschied ergeben sich funktionale Folgerungen. Bei der Scheune aus Herrnberchtheim (Nr. 21) kann vom Boden aus bis weit in den Dachraum weitgehend ohne störende querende Balken bzw. Böden gestapelt werden. Dem gegenüber stehen im Buttendorfer Stadel zur Einlagerung der Ernte drei »Ebenen« zur Verfügung: ebenerdig im Viertel, auf der Balkenlage darüber (auf dem Bretten, wie dieser Boden in der Mundart der Gegend heißt) und schließlich auch noch auf der gebretterten Kehlbalkenlage. Vielleicht ist dies auch der Grund, warum sich in Buttendorf eine handwerklich gut gearbeitete hölzerne Winde (Haspel) unter dem First, direkt über dem Brettenloch (Ladeöffnung im Bretterboden) findet, die von Herrnberchtheim nicht bekannt ist. Es scheinen sich Gegensätze regionaler Traditionen im Scheunenbau anzudeuten, denn auch die Ergersheimer Scheune (Nr. 13) kennt keine Balkenlage, während sie in Dörflein (Nr. 11) ebenso vorhanden ist wie in Enkering (Nr. 90).


Beschreibung

Ein Stadel für den Museumshof

Der Stadel aus Buttendorf ist ein zimmermannsmäßig gesehen qualitätvoller, gut gefügter Baukörper, der von einem einst bedeutenden Hof stammt, dem »Bauhof«. Das Anwesen wurde 1760 unter Johann Jordan senior und junior geteilt. Die Gebäude verblieben bei Jordan junior, der den Stadel offenbar im selben Jahr noch verlängern ließ. In Größe und Gestalt entspricht der Stadel dem zum Seubersdorfer Hof zugehörigen, aber durch Um- und Anbauten weitgehend modernisierten Scheunenbau. Er vervollständigt daher im Museum den Bauernhof aus dem Fürther Umland.

 

Konstruktive Besonderheit

In seiner Größe ist der Bau gut mit der Scheune aus Herrnberchtheim (Nr. 21) vergleichbar, doch lassen sich bei der Konstruktion grundsätzliche Unterschiede erkennen, vor allem bei der Verzimmerung des Dachstuhls: Die Scheune aus Herrnberchtheim weist nur in den Bindern, d. h. in den Scheidewänden zwischen Tennen und Viertel (Barn), durchlaufende Dachbalken auf, mehrheitlich sitzen die Dachsparren auf kurzen Stichbalken auf. Die Scheune hat somit keinen durchgehenden Dachboden, man kann von unten frei in den Dachraum sehen. Der Buttendorfer Stadel dagegen besitzt ein Dachwerk mit sorgfältig verzimmertem liegendem Stuhl und einer dichten, verbretterten Balkenlage, die den Dachraum klar vom Raum darunter abtrennt. Konstruktionsbedingt war der Holzbedarf in Buttendorf bedeutend höher als in Herrnberchtheim.


Bilder


Bilder vom Ursprung



Summary (English)

The barn from Buttendorf bei Roßtal (near Fürth) was erected as a boarded half-timbered structure in 1725, the extension of 1760 received visible half-timbering. In size and design, it resembles the original barn of the Seubersdorf farmyard.


Zugänglichkeit

Insgesamt:Note: 3

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