Kriegerdenkmal aus Ornbau
Mainfranken - Frankenhöhe
Das Ornbauer Kriegerdenkmal von 1924 ehrt die Gefallenen mehrerer Kriege und zeigt durch seine Darstellung einer ihren toten Mann betrauernden Frau und eines übergebenen Schwertes an deren Kind die damals verbreitete Hoffnung auf Fortsetzung des Kampfes, was heute kritisch reflektiert wird.
Eckdaten
Hausnummer: | 35 |
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Ursprung: | Ornbau, Landkreis Ansbach |
Bauepoche: | 1924 (Inschrift) |
Ausstellung: | wie vorgefunden |
Konstruktionsmethode: | Freistehende Skulptur auf massivem Sockel, Muschelkalk |
Abbau: | 2016 |
Aufbau: | 2019 |
Baugruppe: | Mainfranken - Frankenhöhe |
Beschreibung
Zum Gedenken
Das Kriegerdenkmal des Städtchens Ornbau stand bis zu seinem Abbau im Jahr 2016 an prominenter Stelle, nämlich im Herzen der Altstadt vor dem Eingang der Volksschule. Errichtet wurde es 1924 – nach den schwierigen Jahren der Inflation – zum Gedenken an die Gefallenen des
Ersten Weltkriegs. Die ursprüngliche Inschrift unter dem Stadtwappen lautete: "Die dankbaren Heimatgemeinden ihren Gefallenen Helden 1914/18 zur Ehr". Darunter waren alle 46 Gefallenen der Gemeinden Ornbau und Gern namentlich aufgelistet, auf der schmalen Südseite des Denkmalblocks zudem die beiden gefallenen Gemeindemitglieder des Deutsch-Französischen Kriegs (1870/71). Im Jahr 1971 schließlich wurde das Denkmal renoviert und bei dieser Gelegenheit umgewidmet. Die überarbeitete Inschrift lautet seither: "Den Opfern der Kriege 1870/71 1914/18 1939/45".
Ein "unbequemes" Denkmal
Die Ikonographie der Muschelkalk-Skulptur ist dem damaligen Zeitgeist geschuldet: Der sterbende Soldat im Schoße seiner Frau steht für die Trauer um die Gefallenen; das Weiterreichen des Schwertes an den Sohn bringt dagegen den Revanchegedanken zum Ausdruck, den Wunsch nach Fortsetzung des (militärischen) Kampfes, wie er in der Zwischenkriegszeit in Deutschland weitverbreitet war. Aufgrund ihrer Thematik und Symbolik gelten Kriegerdenkmale heutzutage oftmals als unzeitgemäß und "unbequem". Doch sie versinnbildlichen gerade durch ihre teils martialische Gestalt einen ganz wesentlichen Teil der jüngeren Geschichte und rechtfertigen dadurch ihren Platz im Museum.
Bilder
Bilder vom Ursprung
Summary (English)
The war memorial of the small town Ornbau was erected in 1924 to honor the fallen soldiers of World War I and originally listed 46 names from Ornbau and Gern. Located in the old town’s center, it was renovated and rededicated in 1971 to commemorate victims of multiple wars, including 1870/71 and World War II. The sculpture shows a dying soldier in his wife’s arms, symbolizing grief, while a sword passed to the son reflects the desire for revenge and continuation of the fight, common in interwar Germany. Though war memorials like this are often seen as controversial today, they represent an important and complex part of recent history. The monument’s presence in the museum invites reflection on the lasting impact of war and memory.
Zugänglichkeit
Insgesamt: | Note: 1 |
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