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Scheuer aus Marktbergel

Mainfranken - Frankenhöhe

Bei der Scheuer aus Marktbergel handelt es sich um einen kombinierten Gipsstein- und Fachwerkbau mit bretterverschalten Giebeln, der 1869 erbaut wurde. Im Innern ist eine Holzschuhmacherwerkstatt untergebracht, die zu bestimmten Zeiten in Betrieb ist.


Eckdaten

Hausnummer:25a
Ursprung:Markt Marktbergel, Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim
Bauepoche:1869 (Jahrringdatierung)
Ausstellung:ohne den um 1900 rückwärtig angefügten Göpelanbau
Konstruktionsmethode:eingeschossiger Bau, nördliche Gebäudehälfte in Fachwerk, südliche Gebäudehälfte massiv, Satteldach mit Biberschwanz-Einfachdeckung
Abbau:1990
Aufbau:1991
Baugruppe: Mainfranken - Frankenhöhe
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Besonderheiten

Holzschuhmacherwerkstatt

Die Scheuer beherbergt heute eine voll ausgestattete Holzschuhmacherwerkstatt aus Neidhardswinden (Lkr. Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim). Sie stammt von Christian Scherzer, der sich im Jahr 1925 als Holzschuhmacherselbständig gemacht hatte und zunächst nur im Winter Pantinen und Holzschuhe fertigte. Durch die ständig steigende Nachfrage in den 1930er Jahren wuchs die Werkstatt zu einem kleinen Familienbetrieb. Anfang der 1970er Jahre rentierte sich die Herstellung aber nicht mehr und wurde aufgegeben. Die Ausstattung konnte schließlich im Jahr 2004 vom Museum komplett übernommen werden. Hier ist die Werkstatt nicht nur Ausstellungsstück, sondern kommt bei Vorführungen wieder regelmäßig zum Einsatz.


Beschreibung

Zweckmäßiges Nebengebäude

Die große Masse der landwirtschaftlichen Nebengebäude bestand bis ins 19., ja in manchen Regionen sogar bis ins 20. Jahrhundert hinein aus schlichten Holzständer-, Fachwerk- und Massivbauten. Dafür ist diese Scheuer des mittleren 19. Jahrhunderts aus Marktbergel ein gutes Beispiel. In der dreizonigen, queraufgeschlossenen Grundform entspricht sie dem bereits im hohen Mittelalter entwickelten Scheunentyp, der für kleinere Höfe bis ins 20. Jahrhundert Geltung behielt. Die eine Hälfte der Scheuer wurde mit dem in der Windsheimer Umgebung anstehenden Gipsstein errichtet, der andere Teil in einfachem Fachwerk mit Gipssteinfüllung.

 

Im Museum

Die Scheuer aus Marktbergel komplettiert im Museum die Hofanlage um die Westheimer Schmiede (Nr. 23). Beim Wiederaufbau musste aber aus Platzgründen auf einen um 1900 angefügten Göpelanbau verzichtet werden. Auch wurden jüngere Umbauten im massiven Gebäudeteil (Stalleinbau mit Eisenträgern über die Giebelwand hinaus), die letztlich zur Baufälligkeit der Scheuer geführt hatten, beim Wiederaufbau nicht übernommen. Dafür wurden Scheuer und Schmiede im Museum durch einen kleinen Zwischenbau mit sich überschneidenden, unterschiedlichen Dachflächen direkt miteinander verbunden – wie einst in Westheim.


Bilder


Summary (English)

The Scheuer (barn) from Marktbergel near Bad Windsheim was built in 1869 in timberframe construction with gypsum blockwork infill and weatherboarded gables. It now houses the clog maker's workshop, which is open at specified times.


Zugänglichkeit

Insgesamt:Note: 1
Ergeschoss ist Barrierefrei:ja

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