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Seldenhaus aus Ingolstadt

Mainfranken - Frankenhöhe

Das Seldenhaus aus Ingolstadt von 1679 ist ein typisches mittelfränkisches Kleinbauernhaus. Im Museum soll es als Modell-Projekt der Denkmalpflege mit modernem Wohnkomfort ausgestattet werden.


Eckdaten

Hausnummer:15
Ursprung:Ingolstadt, Markt Sugenheim, Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim
Bauepoche:1679 (Jahrringdatierung), Umbau 1835 (Inschrift)und 1861/1862 (archivalischer Hinweis)
Ausstellung:nach Umbau von 1861/62, jedoch als denkmalpflegerisches Modellprojekt mit dem Wohnkomfort der heutigen Zeit
Konstruktionsmethode:eingeschossiger Fachwerkbau, im Wohnbereich einseitig aufgestockt, Satteldach bzw. Frackdach mit Biberschwanz-Doppeldeckung
Abbau:1987
Aufbau:ab 2022
Baugruppe: Mainfranken - Frankenhöhe
Steckbrief herunterladen (PDF)

Besonderheiten

Denkmal mit Modellcharakter

Im Freilandmuseum ist das Gebäude als denkmalpflegerisches Modellprojekt vorgesehen: Das Gebäude erfährt bei der musealen Präsentation nicht – wie sonst im Freilandmuseum üblich – einen historischen Zeitschnitt, sondern einen Innenausbau mit dem Standard des 21. Jahrhunderts, also mit mineralischer Innendämmung, Isolierverglasung, Einbauküche, sanitären Anlagen etc. Geleitet wird dieser moderne Innenausbau von denkmalpflegerischen Grundsätzen, d. h. die Anforderungen des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege an die Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden sind bindend. Das Ziel dieser Maßnahme ist klar definiert: Das Projekt ist ein Stück praktizierter Denkmalpädagogik in einer Zeit, in der viel über den Untergang heutiger Baukultur geredet wird und die Landratsämter und Kommunen sich vor Abbruchanträgen hinsichtlich denkmalgeschützter Häuser kaum retten können. Es soll motivierend wirken in Bezug auf den Erhalt von historischen Gebäuden – das Freilandmuseum kann gewissermaßen zum »Ort der Inspiration« für Altbausanierer werden. Es soll deutlich werden, dass es sich in einem denkmalgeschützten Gebäude bestens leben lässt – ohne auf den modernen Komfort verzichten zu müssen.


Beschreibung

Ständiger Umbau

Das Seldenhaus aus dem kleinen westmittelfränkischen Dorf Ingolstadt wurde 1679 von dem 26-jährigen Zimmermann Johann Georg Juncker für sich und seine junge, wachsende Familie errichtet. Bereits zur Bauzeit war das Gebäude im Wohnbereich einseitig aufgestockt, um dort eine Obere Stube unterzubringen. Bis 1804 blieb der Bauernhof im Junckerschen Familienbesitz, bevor ihn die Bauernfamilie Schell erwarb, die das Wohnstallhaus 1835 tiefgreifend umgestaltete und große Teile des Fachwerks im Erdgeschoss ersetzte. 1861/62 wurde das Bauernhaus erheblich verlängert, um mehr Platz fürdas Zug- und Milchvieh zu schaffen. Gleichzeitig erhielt das Dachgeschoss eine langgezogene Gaube, die zur Trocknung des damals in der Region verstärkt angebauten Hopfens diente. Seit 1964 war das Haus nicht mehr bewohnt und bis zur Übernahme durch das Fränkische Freilandmuseum als Abstellfläche genutzt.


Bilder vom Ursprung


Zugänglichkeit


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