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Stadel aus Enkering

Altmühlfranken

Der Stadel aus Enkering (nördlich von Eichstätt) wurde 1601 erbaut. Der quadratische Bau ist mit Kalkbruchsteinen ausgefacht und mit seinem flachgeneigten und mit Kalkplatten gedeckten Dach sowie dem Kniestock typisch für diese Gegend.


Eckdaten

Hausnummer:90
Ursprung:Enkering, Markt Kinding, Landkreis Eichstätt
Bauepoche:1601 (Jahrringdatierung)
Ausstellung:wie vorgefunden
Konstruktionsmethode:Eingeschossiger Fachwerkbau mit Kniestock, Satteldach mit Kalkplattendeckung
Abbau:1981
Aufbau:1982
Baugruppe: Altmühlfranken
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Besonderheiten

Erlebnisplatz für Kinder

Der Stadel aus Enkering, am südlichsten Punkt des Museumsgeländes gelegen, ist integraler Bestandteil des 2015 eröffneten Erlebnisplatzes für Kinder. Das Konzept dazu basiert auf der Überlegung, dass man früher auf dem Land weder Kinderzimmer noch Spielplätze mit genormten Spielgeräten kannte. Spiel- und Erlebnisräume boten vielmehr die Dorfstraße, Ecken und Nischen im heimischen Gehöft, die Scheune oder weiter draußen die Flur. Als Spielmaterialien dienten meist nicht vorgefertigte Spielsachen, sondern Dinge, die man dort gerade vorfand und einfach zum Spielgerät umfunktionierte – der Phantasie waren dabei keine Grenzen gesetzt. Diese Situation soll mit der Einrichtung des Erlebnisplatzes nachempfunden werden: Hinter der Scheune aus Enkering laden Holzstapel und Leiterwagen zum Klettern und der Schäferkarren zum Erforschen ein. Der Pumpbrunnen bietet die Möglichkeit für Wasserspiele und versorgt den Matschbereich mit dem nötigen Nass. Das östlich anschließende Areal an der Obstwiese ist für größere Kinder gedacht. Hier können z. B. ein Hochsitz, ein zufällig herumstehender alter Lanz-Bulldog und ein Brückenwagen erobert werden. Auch für Schulklassen sind hier genügend Sitzplätze geboten.


Beschreibung

Fachwerkbau mit Legschieferdach

Das Altmühlgebiet zwischen Treuchtlingen im Westen und Regensburg im Osten hebt sich durch seine charakteristischen Legschieferdächer ab. Im westlichen Verbreitungsgebiet des schweren Kalkplattendachs, etwa bis Beilngries, verbindet sich das flachgeneigte Dach mit einem Unterbau aus Fachwerkwänden. Das Fachwerk folgt dabei prinzipiell den gleichen konstruktiven Eigenheiten und Entwicklungen wie im nordwestlich anschließenden Steildachgebiet Mittelfrankens, weist aber auch einige sonst in Franken unbekannte Besonderheiten auf.

 

Konstruktive Besonderheiten

Auffallend beim Stadel aus Enkering sind die hervorstehenden Zapfenschlösser, wie sie neben dem Enkeringer Stadel auch das Doppelhaus aus Ochsenfeld besitzt. Diese »Ohren« markieren immer eine Balkenlage im Innern, sehr häufig kommen sie im Zusammenhang mit einem Kniestock vor, d. h. einem Stockwerk mit nur »kniehohen« Außenwänden, das somit in den Dachraum hineingreift. Dieser im Altmühlgebiet häufige Kniestock hängt mit dem flachgeneigten Legschieferdach ursächlich zusammen, bei dem viel weniger Dachraum als bei einem Steildach bleibt, der mit Hilfe des Kniestocks erweitert werden muss. Jüngere Bauten verzichten auf die durchgehenden Außensäulen und zimmern den Kniestock einzeln ab, so dass auch keine Zapfenschlösser mehr herausstehen müssen.

 

Stadel eines Schmieds

Der Stadel aus Enkering gehörte einst zum Schmidt Köbler Gütl (1809), einem landwirtschaftlichen Anwesen mit Schmiede. Auch der letzte Besitzer, Kaspar Fieger, war Schmied. Da überrascht doch etwas die Größe und Sorgfalt der Verzimmerung des Stadels. Aber schon im 18. Jahrhundert wird nur von einer Behaußung mit Schmiedstatt geschrieben, deren Viehbestand sich auf nur 2 Kühe, 1 Gaiß, 2 Schweine (um 1750) beschränkte. Die Lage des Stadels im Museum an einem Bach entspricht ganz seinem Ursprungsstandort in Enkering, wo er südöstlich des Flüsschens Anlauter stand.


Bilder


Bilder vom Ursprung


Events

  • Mo, 20 Mai 2024 | 13:30 - 15:30 Uhr
  • Öffentliche Mitmachstation
  • Altmühlfranken
  • Stadel aus Enkering

Summary (English)

The barn from Enkering (north of Eichstätt) was erected in 1601. The square building is filled in with quarry stones from chalk and is typical for this area with its flatly sloped roof that is roofed with chalk ledges and its knee wall.


Zugänglichkeit

Insgesamt:Note: 1
Ergeschoss ist Barrierefrei:ja

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