Zum Hauptinhalt springen

Scheuer aus Kleinrinderfeld

Mainfranken - Frankenhöhe

Die Scheuer aus Kleinrinderfeld entstand 1850 als reiner Fachwerkbau, 1896 wurde der Westgiebel in Sichtmauerwerk aufgeführt. Sie beherbergt eine große Studiensammlung mit Geräten bäuerlicher und handwerklicher Arbeit (»Stiftung Otto und Elsa Beck«).


Eckdaten

Hausnummer:46
Ursprung:Kleinrinderfeld, Landkreis Würzburg
Bauepoche:1850 (Jahrringdatierung), Umbau 1896 (archivalischer Hinweis)
Ausstellung:um 1940
Konstruktionsmethode:eingeschossiger Fachwerkbau, Westgiebel nachträglich massiv erneuert, Mansardhalbwalmdach mit Biberschwanz-Doppeldeckung
Abbau:1995-1996
Aufbau:1997-2002
Baugruppe: Mainfranken - Frankenhöhe
Steckbrief herunterladen (PDF)

Besonderheiten

Museale Nutzung

In der Scheune ist ein Teil der außerordentlich bedeutsamen, allerdings nur eingeschränkt zugänglichen volkskundlichen Studiensammlung der »Otto und Elsa Beck Stiftung« untergebracht mit zahlreichen Objekten zur Alltagskultur von Bauern und Dorfhandwerkern. Otto Beck aus Mainstockheim, ursprünglich als Lehrer tätig, erkannte den Wandel der ländlichen Alltagskultur und sammelte daher v. a. in den 1960er Jahren seine Zeugnisse: Werkzeuge, Geräte, Hausrat u. a. Dazu fertigte er rund 15.000 Fotografien an, führte Interviews und hielt seine Befragungen akribisch fest. Oblgeich die Person Otto Beck nicht unumstritten ist, bildet sein Nachlass eine der dichtesten Studiensammlungen ihrer Art in Franken.


Beschreibung

Mächtiger Steingiebel …

Von Würzburg nach Kleinrinderfeld kommend, fiel einst schon von weitem das hoch aufragende, dreigeschossige Dach der Scheuer des Simonshofes ins Auge. Heute ragt die Scheune mit ihrem mächtigen Sichtmauerwerkgiebel aus Muschelkalkstein hinter dem Büttnerhaus aus Wipfeld (Nr. 37) hervor. Dieser 1896 errichtete Giebel ist zum einen ein steingewordenes Zeugnis vom damaligen Reichtum der Hofinhaber und zum anderen Ausdruck der einsetzenden »Versteinerung« im ländlichen Bauen, worunter der Vormarsch des Massivbaus auf Kosten des Fachwerkbaus zu verstehen ist. Im Ochsenfurter Gau ist diese neue Zeit im Bauen besonders greifbar, weil sich dort um 1900 aufgrund der besonders qualitätsvollen Muschelkalkvorkommen ein Zentrum der Natursteinindustrie entwickelte, mit Steinbrüchen auch in Kleinrinderfeld (vgl. Nr. 108 a/b).

 

… an einem Fachwerkbau

Schon in der Hofbeschreibung aus der Zeit um 1780 wird eine scheuern genannt und im Lageplan auch aufgezeigt. Schon damals schloss die Scheune – nördlich versetzt – in Längsrichtung direkt an das Wohnhaus an. Dieses Gebäude wird sicherlich auch eine Fachwerkkonstruktion gewesen sein, so wie der heutige, 1850 errichtete Nachfolgebau, dessen Fachwerkgiebel 1896 durch den beschriebenen gemauerten Giebel ersetzt wurde.

 

Innerer Aufbau

Die Scheune besitzt vier Zonen, dabei bilden die beiden mittleren eine doppelte Tenne, ablesbar an den beiden aneinander liegenden Scheunentoren, eine Situation, die bei größeren Höfen immer wieder zu beobachten ist. Unter der linken Zone befand sich ein großer Rübenkeller, der jedoch nicht ins Museum übernommen werden konnte. Die Scheune war zum Zeitpunkt der Übernahme durch das Fränkische Freilandmuseum größtenteils eingestürzt, doch hatte sich in den Trümmern das Holzgerüst weitestgehend erhalten.


Bilder


Bilder vom Ursprung


Summary (English)

The Scheuer (barn) from Kleinrinderfeld was built in 1850 as a timberframe building, with the west-facing brickwork gable added in 1896. It now houses an extensive collection of agriculltural and crafts tools and equipment, whish is held for research purposes by the Otto & Elsas Beck Foundation and is open to the public on special occasions only.


Zugänglichkeit

Insgesamt:Note: 3

Zurück