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Weinberghäuslein aus Ipsheim

Mainfranken - Frankenhöhe

Das Weinbergshäuslein aus Ipsheim ergänzt den Museumsweinberg, der verschiedene Entwicklungsstufen des Weinbaus in Franken vermittelt.


Eckdaten

Hausnummer:51
Ursprung:Markt Ipsheim, Landkreis Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim
Bauepoche:um 1920
Ausstellung:wie vorgefunden
Konstruktionsmethode:verbretterter Ständerbau, Satteldach mit Teerpappendeckung
Abbau:1983
Aufbau:1983
Baugruppe: Mainfranken - Frankenhöhe
Steckbrief herunterladen (PDF)

Besonderheiten

Der Museumsweinberg – ein Streifzug durch die Weinbaugeschichte Frankens

Zwischen dem Weinbauernhof aus dem Maindreieck (Nr. 49/50) und dem Weinbergshäuslein aus Ipsheim (Nr. 51) lädt ein kleiner Weinberg ein zu einem Streifzug durch die Weinbaugeschichte Frankens.

 

Auf der untersten Terrasse werden die Weinstöcke wie im Mittelalter an jeweils einem Pfahl hochgezogen. Ein Sortengemisch, u. a. mit der ertragreichen Heunischrebe, kennzeichnet die alte Anbaumethode.

 

Die mittlere Terrasse repräsentiert das 18. und 19. Jahrhundert. Die Rebstöcke sind an Pfählen befestigt, die in Zeilen längs zum Hang verlaufen. Hier wird die traditionelle »Kopferziehung« praktiziert: Im Frühjahr wird der Weinstock bis auf die Basis, den Kopf, zurückgeschnitten. Zeittypische Rebsorten sind z. B. Elbling, Silvaner, Riesling und Tauberschwarz.

 

Die oberste Terrasse erinnert an den Weinbau um die Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Reben in Halbbogenerziehung sind nun an Drähten festgebunden. Silvaner und Müller-Thurgau-Rebstöcke sind sortenrein angepflanzt.

 

Die Fläche rechts neben den Terrassen veranschaulicht zweierlei: Auf der linken Teilfläche sind in einer niedrigen Drahtanlage über 90 Jahre alte Silvaner Rebstöcke gepflanzt, die das Freilandmuseum aus einem Weinberg bei Ulsenheim (Lkr. Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim) übernehmen konnte. Sie stehen mit der praktizierten »Kopf-Schenkelerziehung« für eine Zwischenlösung. Dabei erreicht man durch die zwei starken, aus dem Kopf gezogenen Schenkel eine höhere Erziehungsweise, was für einen besseren Schutz vor Pilzkrankheiten als die vorher übliche Kopferziehung sorgte. Auf der rechten Teilfläche steht eine »moderne« hohe Drahtanlage mit der langtriebigen Müller-Thurgau-Rebe. Bei der hier praktizierten Stammerziehung müssen die Arbeiten nun nicht mehr in tief gebückter Haltung durchgeführt werden.

 

Im Frühjahr fällt auf allen Rebflächen die typische alte Weinbergsflora auf. Hierzu gehören die gelbe Weinbergstulpe, der Acker-Gelbstern, der weiße Milchstern und die blaue Traubenhyazinthe.


Beschreibung

Für Mensch und Gerät

Das Weinbergshäuslein aus Ipsheim wurde in einem Stück ins Museum übertragen. Der schlichte, verbretterte Bau musste im Zuge der Weinbergsbereinigung Anfang der 1980er Jahre weichen – mit ihm etwa weitere 30 Weinbergshäuschen. Solche kleinen, für die Weinbergsanlagen typischen Hütten nehmen Werkzeuge und Geräte auf, dienen als kurzfristiger Wetterschutz bei Regen und Gewitter – und sind heute gelegentlich zum Wochenendhäuschen ausgebaut.


Bilder


Zugänglichkeit

Insgesamt:Note: 3

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