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Migrationsgeschichte(n) im Fränkischen Freilandmuseum

Zwischen Zwang, Mut und Hoffnung

2023 erzählen das Fränkische Freilandmuseum und das Museum Kirche in Franken in drei Sonderausstellungen die Geschichte von Menschen, die ihre Heimat verließen oder verlassen mussten – aus ihrer eigenen Perspektive und mit ihren Worten.

Gleich zu Saisonbeginn richtet die Gastausstellung „Wir begegneten uns in Słupsk“ den Blick auf ein hierzulande weniger bekanntes Kapitel der Vertreibungsgeschichte: Während nahezu alle deutschen Bewohner nach 1945 die pommersche Kleinstadt Słupsk (Stolp) verlassen mussten, ließen sich polnische Siedler dort nieder, von denen viele selbst Opfer der Zwangsumsiedlung aus der Sowjetunion geworden waren. Das Freilandmuseum und das Mittelpommersche Museum in Słupsk pflegen bereits seit vielen Jahren einen regen Austausch im Rahmen der Regionalpartnerschaft der Woiwodschaft Pomorskie und des Bezirks Mittelfranken, u. a. in einem Forschungsprojekt zu Zwangsarbeitern im Jahr 2008.

 

Noch weiter zurück blickt eine Ausstellung über österreichische Exulanten und französische Hugenotten, die ihre Heimat im 17. Jahrhundert wegen ihres Glaubens verlassen mussten und sich dann in Franken ein neues Leben aufbauten. Auch hier stehen individuelle, archivalisch recherchierte Biografien im Mittelpunkt. Soviel sei verraten: Die Erfahrungen der Migranten und der einheimischen Bevölkerung unterscheiden sich kaum von der heutigen Situation… Die Ausstellung ist Teil des europaweiten Projekts „Evangelische Migrationsgeschichte(n)“ und ab dem 18. März im Museum Kirche in Franken zu sehen.
Den Teaser zum Projekt können Sie hier anschauen

Zuletzt geht es ab dem 7. Oktober in der Ausstellung „Heimat ist da, wo man satt wird“ um Menschen, die zwischen 1960 und 1990 ins ländliche und kleinstädtische Mittelfranken kamen – als sogenannte „Gastarbeiter“, aber auch wegen politischer Verfolgung, der Liebe oder aus Abenteuerlust. Im Mittelpunkt stehen 18 biografische Interviews mit Personen u. a. aus der Türkei, Italien und Griechenland. Die erste Reise und das Alltagsleben in Deutschland werden ebenso beleuchtet wie der Kontakt zur alten Heimat – und die Frage, was Heimat überhaupt ist...

 

 

 

Ihr Kontakt

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Regina Kapfer M.A.

Wissenschaftliche Volontärin im Bereich Sammlung und Wissenschaft

Dr. Markus Rodenberg

Teamleiter Wissenschaft & Sammlung, Stellvertr. Museumsleiter

Sammlungsreferent für Landwirtschaft, Handwerk, Industriegeschichte, Transportwesen, Möbel, Öfen, Fenster & Türen, Ziegel, Glas, Instrumente, Schulwesen, Vereinswesen)