Schafscheune aus Virnsberg
Mittelalter
Die Schafscheune aus Virnsberg (Kreis Ansbach), erbaut 1507, ist eine der ältesten, noch ins Mittelalter gehörenden Schafscheuern. In ihr ist das »Archäologie-Museum« untergebracht. Thema ist die Entwicklung der vor- und frühgeschichtlichen Haus- und Siedlungsformen Frankens.
Eckdaten
Hausnummer: | 104 |
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Ursprung: | Virnsberg, Markt Flachslanden, Landkreis Ansbach |
Bauepoche: | 1507 (Jahrringdatierung); Massiv erneuert: 18. Jahrhundert |
Ausstellung: | wie vorgefunden (mit modernem Ausstellungseinbau) |
Konstruktionsmethode: | Eingeschossiger Massivbau, Vollwalmdach mit Biberschwanz-Doppeldeckung |
Abbau: | 1992-1993 |
Aufbau: | 1998-2001 |
Baugruppe: | Mittelalter |
Besonderheiten
Archäologiemuseum im Freilandmuseum – Hausbau in der Zeit vor 1000Der historische Hausbau wird im Fränkischen Freilandmuseum durch originale Bauten ab dem Spätmittelalter dokumentiert. Über jene Epochen, aus denen sich keine Bauwerke erhalten haben, informiert eine eigene Ausstellung bzw. ein eigenes Museum in der Schafscheune aus Virnsberg (104). Seit 2001 wird dieses Archäologiemuseum auf dem Gelände des Fränkischen Freilandmuseums von der Archäologischen Staatssammlung in München als Zweigstelle betreut, 2014 erfolgte eine umfassende Neukonzeption, dazu erschien ein eigener Ausstellungs- und Museumsführer. Die Zeitreise führt dort von den ältesten Behausungen in der Altsteinzeit über die Jungsteinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit, Römerzeit bis in das Frühmittelalter. Nachgefertigte Werkzeuge und Gebäudemodelle illustrieren den Stand der Bautechnik und des Bauhandwerks in den jeweiligen Abschnitten der Geschichte. Beispielhaft wird dargestellt, wie die Archäologie anhand unscheinbarer Spuren im Erdreich ganze Gebäude rekonstruiert. Eine thematische und chronologische Fortsetzung findet die Ausstellung schließlich im benachbarten »Archäologischen Gehöft«, dessen rekonstruierte Gebäude ebenfalls auf archäologischen Funden basieren.
Beschreibung
Eine spätmittelalterliche Schafscheune
Virnsberg mit seiner hochaufragenden Burg gehörte zum Herrschaftsgebiet des Deutschen Ordens und auch die lange, am alten Standort sehr baufällige Schafscheune dürfte ursprünglich Teil des herrschaftlichen Schafhofs beim Schloss gewesen sein. Mit dem noch ins späte Mittelalter zurückreichenden Baudatum 1507 ist sie sicher eine der ältesten Schafscheunen überhaupt. Freilich ist dabei zu berücksichtigen, dass sich nur Teile des Holzwerks erhalten haben: vor allem die mittleren, kräftig gefasten Säulen der zweischiffigen Halle und das Dachwerk, das aber im 18. Jahrhundert z. T. verändert wurde. Damals wurden auch die einstigen Fachwerkwände des Außenbaus durch dicke Bruchsteinmauern ersetzt und selbst der Vollwalm gehört nicht der Bauzeit an, sondern diesem Umbau.
Archäologiemuseum im Freilandmuseum
Anders als bei den übrigen Bauten der Baugruppe Mittelalter wurde beim Wiederaufbau auf eine Rekonstruktion des bauzeitlichen Zustandes von 1507 verzichtet, sondern der Zustand nach dem tiefgreifenden Umbau im 18. Jahrhundert gewählt. Der Hauptgrund dafür liegt in der besonderen Aufgabe, die dieser Bau jetzt im Museum erfüllt: Er dient als Ausstellungsbau für das Archäologiemuseum der Archäologischen Staatssammlung in München. Für die empfindlichen Exponate und Inszenierungen sind massive Wände und ein Ziegeldach besser geeignet als Strohdach und dünne Fachwerkwände.
Bilder
Bilder vom Ursprung
Summary (English)
The sheep stable from Virnsberg (District Ansbach), erected in 1507, was massively renewed in the 18th century. It is one of the oldest, medieval, sheep stables. Included is the „Archäologie-Museum“, a branch of the Archaeological State Collection in Munich. The topic of the 600 square meter museum is the development of the early forms of houses and settlements in Franconia.
Zugänglichkeit
Insgesamt: | Note: 1 |
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Ergeschoss ist Barrierefrei: | ja |
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